Am Samstag den 21.10.2023 sollte es endlich soweit sein. Ich wollte mir meinen Traum erfüllen und bei meinem ersten 24 Stundenlauf starten. Als persönliches Ziel hatte ich mir 100 KM gesetzt.
Freitags ging die Reise nach Susice in Tschechien los.
Hier war bereits der 48 h Lauf in vollem Gange und wir begrüßten einige bekannte Gesichter.
Nach einer Nacht im Hotel richteten wir unseren Platz ein und warteten gespannt auf den Start.
Pünktlich um 12 Uhr fiel der Startschuss.
Steffen wollte 50 KM laufen und sich dann um Julia kümmern und mich verpflegen. Diesmal hieß es also Rollentausch.
Ich empfand die 5 Km Wendestrecke als angenehm zu laufen. Sie verlief flach an einem Bach entlang.
Zügig lief ich meine Runden, machte immer nur kurz Pause, Julia verpflegte und begleitet mich insgesamt 25 KM (15 KM mit dem Roller und 10 KM zu Fuß). Dies machte es sehr kurzweilig.
Gegen 17 Uhr gab es Nudeln mit Hackfleischsoße.
Ab 18:30 Uhr hieß es Stirnlampe für die nächsten 12 Stunden aufsetzten. Julia und Steffen begleiteten mich noch eine Runde im dunkeln und verabschiedeten sich um 21 Uhr ins Hotel.
Ab da begann der Lauf erst richtig. Ich hatte zwar schon 50 Km erreicht, aber Respekt vor der Nacht.
Auf der Strecke wurde es immer einsamer, aber ich lief weiter meine Runden.
Gegen 23:30 Uhr nach 65 KM fing es an zu regnen.
Also Regenjacke an und weiter. Während 3 Stunden Dauerregen machte ich die 80 KM voll.
Nachdem ich mich komplett umgezogen hatte ging es weiter meinem Ziel entgegen.
Doch die 20 KM sollten schmerzhaft werden, vor allem Mental. Ich habe mir noch nie so sehr Licht und Sonne gewünscht wie in dieser Nacht. Trotz Thermokleidung habe ich gefroren.
Nach 90 KM gegen 5 Uhr saß ich auf meinem Stuhl und mir kam das erste Mal der Gedanke ich höre auf. Um 5:15 Uhr war ich allerdings wieder auf der Strecke.
Die letzte Runde war körperlich die schmerzhafteste. Meine Füße brannten. Etwa 300 Meter vor der Ziellinie wartet Julia auf mich. Ich nahm sie in die Arme und mir liefen die Tränen. Ich konnte nicht glauben dass ich wirklich die 100 KM in 20:23 h geschafft habe. Mit Julia an der Hand lief ich die letzten Meter und hier wartete Steffen um mir zu gratulieren.
Eigentlich wollte ich dann erstmal meine 100 KM genießen, was essen und noch eine Bonusrunde laufen da noch 3,5 Stunden Zeit waren. Aber nachdem ich etwas saß war der Akku leer und ich dachte mir ich freue mich über meine Leistung und lasse es gut sein. So hatte Steffen Zeit ein paar Runden zulaufen und machte die 80 KM voll.
Besonders gefreut hat mich dass mir nachdem ich meine 100 KM erreicht hatte, alle Bekannten Läufer gratuliert haben.
Von einigen alten Hasen musste ich mir anhören das ich mir keine leichte Strecke für meinen ersten 24 Stundenlauf ausgesucht habe. Auf Grund der langen Dunkelheit, Wendestrecke und Regen war sie Mental sehr anspruchsvoll. Aber einfach kann ja jeder .
Belohnt wurde der Lauf mit dem 1. Platz bei den Frauen.
Steffen wurde mit 80,4 KM 2. in der AK und 6. bei den Männern.
Vielen Dank an Julia und Steffen.
Es war definitiv nicht der letzte 24 Stundenlauf.